Wenn der Gatunsee weiter aufgestaut wird in Panama

 

Wenn der Gatunsee weiter aufgestaut wird

Sendedatum: Sonntag, 12. August 2007

Bildunterschrift: ]
Panama ist weltweit bekannt wegen des Kanals. Doch Panama ist auch ein Naturparadies. In dieser Region findet sich zum Beispiel das größte zusammen hängende Urwaldgebiet Zentralamerikas, eine der artenreichsten Regionen des Kontinents.

Der Ausbau des Kanals weckt auch kritische Stimmen, die befürchten, dass die neue Wasserstraße eines der kostbarsten Ökosysteme zerstören könnte.

Unberührtes Naturparadies – im Meer und an Land
Spätnachmittags vor der Stadt Colón an der Atlantikseite des Panamakanals das übliche Bild: Schiffe, die auf Einfahrt in den Kanal warten, auf den Zeitpunkt, endlich in die Schleusen hinein zu können.

Schwarzfarbener Schmetterling mit roten Flügelspitzen auf gelber Blüte (Quelle: Herby Oppermann)lupe Bildunterschrift: Exotischer Schmetterling im Freiluftlabor des Smithsonian Tropical Research Institute ]
Ein paar Seemeilen entfernt vom Schiffsbetrieb und der Hektik: Panama, das Naturparadies. Das Meer auf der karibischen Seite ist fast kristallklar, es gibt große Korallenriffe, ein berauschend schönes und artenreiches Leben.

Leider sind die Korallenriffe durch Süßwasser aus dem Kanal zunehmend gefährdet. Milliarden Liter werden jährlich durch die Schleusen ins Meer gespült. Und je mehr Schiffe geschleust werden, desto mehr Wasser fließt hinaus.
Salzwasser-Lebewesen wie Korallen aber vertragen Süßwasser nun mal nicht.

Elodorado für Tier- und Pflanzenforscher

Luftaufhahme Vom Seegebiet (Quelle: NDR)lupe Bildunterschrift: Der Gatunsee ]
Im Inland ein völlig anderes Bild: scheinbar unendliche, dichte Regenwälder, durchzogen von Flüssen wie dem Rio Gatun. Panamas tropischer Regenwald gilt als der artenreichste in Mittelamerika – über zehntausend Tier- und Pflanzenarten sind hier zuhause. Der wichtigste Grund für diesen Reichtum: Das reichlich vorhandene Wasserangebot – besonders während der Regenzeit.

Auf der Insel Barro Colorado mitten im Gatun-See unterhält das Smithsonian Tropical Research Institute ein riesiges, einige Quadratkilometer große Freiluftlabor, das vielleicht am intensivsten erforschte Biotop unseres Planeten.

Wissenschaftler aus aller Welt kommen immer wieder hierher, darunter auch Spezialistinnen für Fledermäuse von der Universität Ulm. Die Forscher sind begeistert von dieser sonst unberührten Natur, in der sich unter anderem fünf Affenarten und sogar Tapire tummeln.

Ariel Rodrigez (Quelle: NDR) Bildunterschrift: Der Biologieprofessor Ariel Rodrigez ]
Ariel Rodriguez, Biologieprofessor an der Universität in Panama City, ist sehr oft hier, vielleicht sogar häufiger als auf seinem Campus in der Stadt. Sein Hauptinteresse ist der Einfluss des Kanals auf die biologische Vielfalt im Dschungel. Entgegen oft verbreiteten Vorurteilen sagt er, dass der Kanal bisher dem Dschungel nicht geschadet habe. Andersherum: Ohne den Regenwald könne der Kanal nicht funktionieren. Deshalb wurden schon vor langer Zeit große Teile der Wälder zu Naturschutzgebieten erklärt. Dennoch ist der 35jährige Professor ein in Panama prominenter Gegner des Kanalausbaus.

Er befürchtet unkalkulierbare Risiken durch die neuen Schleusen: «Ein Umweltproblem, das uns mit der Erweiterung des Kanals schwer zu schaffen machen dürfte, ist das völlig unzureichende Management des Wasserhaushalts und der hydrologischen Ressourcen. Wir sehen das an dem kleinen Miraflores-See. Dort ist bisher zwar nur wenig Salzwasser eingedrungen, aber dieses wenige hat die Zusammensetzung der Arten dort total verändert. Wenn das im ganzen Kanal und im Gatun-See geschieht, ist es das Ende für die Biodiversität. Und auch das Trinkwasser für Panamas Städte gerät dann in Gefahr.»

Gatun-See wird weiter aufgestaut

Landkarte Folgen weitere Aufstauung des Gatun-See (Grafik: NDR)lupe Bildunterschrift: Die Indio-Dörfer am Ufer des Gatunsees würden bei einer weiteren Aufstauung überschwemmt. ]
Ein anderes Risiko: Der Gatun-See muss wegen des erhöhten Wasserbedarfs noch weiter aufgestaut werden. Doch am Rande des Sees und der Flüsse stehen Indio-Dörfer der Emberá, die dann vermutlich überschwemmt werden.

Die Emberá leben hier, nicht sehr weit entfernt von der betriebsamen Kanalzone, nach jahrhundertealten Traditionen. Der Wald bietet ihnen Dach und Schutz, sie fischen und jagen hier. Doch wie lange noch? Schon einmal musste der Stamm umziehen, weil Teile des Siedlungsgebiets für den Kanal geflutet wurden.

Elwin Flaco (Quelle: NDR)lupe Bildunterschrift: Geschickte Lebensführung zwischen Tradition und Moderne: Der Indio Elwin Flaco studiert Ökotourismus. ]
Auch Elwin Flaco stammt von hier, für seine Familie heißt er in der Stammessprache «Kleine Blattschneideameise». Elwin pendelt zwischen seinem Heimatdorf hier und der Stadt. Dort studiert er an der Universität Ökötourismus – ein Beruf mit Zukunft für diese Region.

Elwin steht beispielhaft für die neue Lebensform der Emberá: trotz Traditionsbewusstsein akzeptieren sie die Realität des modernen Lebens ringsum, versuchen gar daraus auch zusätzliches Einkommen zu gewinnen. Die Frauen des Dorfes zum Beispiel fertigen Folkore-Tand für Touristen, die in immer größerer Zahl in diese «Grüne Hölle» kommen.

Laufsteg zum Indio-Dorf (Quelle: NDR)lupe Bildunterschrift: Ufer-Lage: Das Dorf der Emberá-Indios liegt direkt am Wasser. ]
Elwin sieht aber voraus: «Wenn die Leute vom Kanal noch mehr Land überschwemmen, gehen unsere Hütten mit unter. Dann müssen wir hier alles niederreißen, und weiter oben in den Bergen wieder ein neues Dorf bauen.»

Die Kanalbehörde hat erkannt, wie wertvoll das Wissen der Indios ist, nur sie können kleinste, aber unter Umständen wichtige Veränderungen im Ökosystem sofort bemerken. Deshalb beauftragten sie Elwin regelmäßig die Wasserstände weit im Hinterland an Pegeln abzulesen. Kurz vor der Regenzeit steht das Wasser hier im Fluss besonders niedrig.

Niedrigwasser hier bedeutet: Weniger Wasser für den Kanal, Probleme für den Schiffsverkehr. Aber Elwin Flaco beruhigt: «Das Wasser kommt schon noch, und dann steigt es sogar über die obere Marke. Wenn es viel geregnet hat, am Ende der Regenzeit, fließt es aus den Nebenläufen im Rio Gatun zusammen. Dann verwandelt sich der Gatun in einen reißenden Fluss. Für andere wird es dann gefährlich, hier mit Booten herzukommen.“

Schlechte Informationspolitik der Regierung

Sitzende Frauen bei Handarbeit (Quelle: NDR)lupe Bildunterschrift: Kleine Einnahmequelle für die Indios: Die Frauen des Dorfes pflegen die traditionelle Handarbeit. ]
Trotz seiner Aushilfsarbeit für die Kanalbehörde ist Elwin sauer: «Es gab eine Volksabstimmung über den Ausbau des Kanals. Aber wir hatten ja keine Wahl. Wir mussten wohl oder übel irgendwie abstimmen. Niemand von der Kanalbehörde ist zu uns gekommen und hat uns erklärt, was für Vorteile ein Kanalausbau uns Indios bringen könnte. Wir leben hier, aber man hat uns nicht gefragt. Sie haben sich die Meinungen irgendwelcher Spezialisten von draußen geholt. Und dabei sagen die Politiker immer, der Kanal gehört dem ganzen panamaischen Volk.»

Technik des Wasserrecyclings als Werbemittel

Zwei Indios auf Boot (Quelle: NDR)lupe Bildunterschrift: Auf dem Rio Gatun. ]
Die Kanalbehörde hat auf die Proteste der Indios reagiert, und wirbt intensiv mit der Idee des Wasser-Recyclings.

Ihre Sprecherin Hortensia Broce: «Seit es um den neuen Kanal geht, lassen wir mit Studien alle möglichen Folgen für die Umwelt prüfen. Wie viele Schiffe durch die Schleusen dürfen, wie viel Wasser gebraucht wird, das ist alles genau definiert. Deshalb werden ja auch die Recyclingbecken angelegt. Ja, vielleicht werden wir den Wasserspiegel des Gatun-See um einen Meter oder so erhöhen, damit wir am Ende der Regensaison noch mehr Wasser haben. Aber ich sage Ihnen: Wasser haben wir genug. Das Problem ist nur, wo können wir es stauen und vorhalten? Und auf die Biodiversität dürfte die Kanalerweiterung eigentlich keinerlei Auswirkungen haben.»

Indio mit Kanu vor großem Übersee-Frachschiff auf dem Kanal (Quelle: NDR)lupe Bildunterschrift: Klein gegen Groß? Elwin Flaco am Übergang vom Rio Gatun zum Panamakanal. ]
Die Folgen es tatsächlich geben wird, kann ehrlicherweise noch niemand sagen, schließlich beruhen die meisten Planungen nur auf Modellen und Berechnungen, und nur zum Teil auf Erfahrung. Aber der Beschluss steht, der Bau beginnt. Panama will und muss weiter ganz vorn mitspielen im Kanalgeschäft zwischen dem Pazifik und dem Atlantik.

Und Elwin Flaco und seine Stammesangehörigen?
«Wir haben immer im Einklang mit der Natur gelebt. Was jetzt kommt, weiß ich nicht. Wir Indios können es nicht wissen. Aber wir wollen diese Realität verstehen. Denn wir können sie ja nicht ignorieren oder unser Leben einfach aufgeben.»

Autor: Andreas Lueg

 

Dieser Text gibt den Fernsehbeitrag vom 12.08.2007 wieder. Eventuelle spätere Veränderungen des Sachverhaltes sind nicht berücksichtigt.

Zu klein und verstopft – Nadelöhr Panamakanal

Archiv: Zu klein und verstopft – Nadelöhr Panamakanal

Sendedatum: Sonntag, 12. August 2007

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Die Miraflores-Schleuse, die erste von drei Schleusen auf dem Weg vom Pazifik zum Atlantik. Hier ist immer Rush Hour – rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr.

Frachter in Panamakanal-Schleuse (Quelle: Ingrid Kaipf/NDR)lupe Bildunterschrift: Für moderne Frachter wird es in der Schleuse eng. ]
Allein heute wollen um die fünfzig Containerschiffe, die Lastkamele der Meere, dieses maritime Nadelöhr zwischen Atlantik und Pazifik passieren. Viele Schiffe passen nur noch so eben in die Schleusenkammern hinein, oft bleiben nur ein paar Zentimeter Luft – Maßarbeit für die Lokomotiven, die die Dampfer in die Kammern ziehen.

Die größten Schiffe, die hier noch durchpassen, werden Panamax-Frachter genannt, das bedeutet soviel wie ‘maximale Größe für den Panama-Kanal’. Sie tragen bis zu 4500 Container. Der boomende Welthandel sorgt jedoch dafür, dass immer mehr noch größere Schiffe gebaut werden, Container-Jumbos, die über 12.000 Container tragen können. Das Problem: sie passen wegen ihrer Größe nicht mehr in die Schleusen des Panamakanals. Das «achte Weltwunder», wie die panamaische Hebebühne für Ozeanriesen oft genannt wird, ist an seiner Kapazitätsgrenze angelangt. Panama braucht deshalb ein neues «Weltwunder».

Die Konkurrenz anderer Länder lauert

Blick aus der Luft auf die Miraflores-Schleuse des Panama-Kanalslupe Bildunterschrift: Ein Schiff fährt durch die Miraflores-Schleuse im Panama-Kanal ]
Seit Jahrzehnten schon wurde darüber im Land und international diskutiert. Doch erst jetzt werden die Visionen Wirklichkeit – denn die Regierung von Panama befürchtet zu Recht, dass andere Länder, besonders Nicaragua, mit einem konkurrierenden Kanal der Wirtschaftszone Panama sonst schnell den Garaus machen könnten.

Der Wasserweg durch Panama verbindet den Atlantik mit dem Pazifik. Er ist 80 Kilometer lang, eine Durchfahrt dauert etwa acht Stunden. Mit Hilfe der Schleusen geht es über Gebirgszüge hinweg, durch den Gatun-Stausee und durch riesige Regenwälder.

Landkarte Panama (Grafik: NDR)lupe Bildunterschrift: Der Weg vom Atlantik führt über drei Schleusen und den Gatun-See in den Pazifik. ]
Bei Panama City, der Stadt am pazifischen Eingang des Nadelöhrs, beginnt jetzt die Geschichte des neuen Kanals, hier startet die staatliche Kanalbehörde ACP mit den Bauarbeiten für ihr Jahrhundertprojekt: die Erweiterung des Kanals und den Bau neuer Schleusen.

Ingenieur Raúl Brostella ist einer führenden Köpfe im Planungsteam. Er will zuende bringen, was die Amerikaner schon einmal begonnen hatten – im Jahre1939. Wegen des 2. Weltkrieges wurden die Arbeiten jedoch gestoppt, und nie wieder aufgenommen. Zurück blieben nur gigantische erste Baugruben.

Raul Brostella weiß, dass die Kanalerweiterung eine gigantische technische Herausforderung ist. Die neuen Schleusen werden mehr als doppelt so groß sein wie die bestehenden, allein für eine der Schleusen müssen etwa 50 Millionen Kubikmeter Erde bewegt werden.

Größenwahn oder Notwendigkeit?

Dunkler Raum mit vielen flimmernden Bildschirmen und Menchen vor Kontrollpulten (Quelle: NDR)lupe Bildunterschrift: Die Schleusen- Kontrollzentrale in Panama City ]
Kritiker im Land werfen der Regierung Größenwahn vor: «Sie baue Pyramiden am Kanal» Und keiner wisse, woher das Geld dafür kommen solle. Schließlich hat Panama hat nur dreieinhalb Millionen Einwohner. Doch die Befürworter wie Raul Brostella wischen solche Argumente zur Seite. Natürlich sei es ein monumentales Projekt, aber für das Land selbst und für den Welthandel wirtschaftlich erforderlich und sinnvoll, und die Finanzierung sei gewährleistet. Die Regierung verspricht auch, dass künftig alle Einwohner von den Geschäften mit und rund um den Kanalbetrieb profitieren sollen. Bisher brachte der Kanal ausschließlich den Eliten des Landes Reichtum.

Wohlstand für alle

Panama City (Bild: Herby Oppermann)lupe Bildunterschrift: Kontrastprogramm in Panama Ctiy: Slums vor den prächtigen Wohn-Hochhäusern. ]
Ob es tatsächlich so kommen wird, weiß noch niemand. Aber weil sie daran glauben wollen, gaben selbst die Armen beim Volksentscheid im Oktober 2006 grünes Licht für den Ausbau.

Gerade die Bewohner der vielen Slums hoffen auf Arbeitsplätze und damit auf ein ganz klein wenig Wohlstand. Auch in der Stadt Colón, wo die Arbeitslosenquote fünfzig Prozent erreicht, sagten viele Ja zum neuen Kanal. Der Kanal ist das hübsche Mädchen Panamas, heißt es in Colón. Man muss ihn pflegen und beschützen.

Stau auf dem Kanal

Unweit der Stadt liegt die Schleuse zum 26 Meter über dem Meer gelegenen Gatun-See. Es ist mal wieder Stau draußen auf der Reede. Schiffe warten auf Einfahrt – wie jeden Tag, und jede Nacht.

Koordiniert wird der Transit der Schiffe von einer Schaltzentrale in Panama City. Für alle gilt: Durchfahrt nur nach Bezahlung der Gebühr, im Schnitt 200.000,- Dollar.

Alte zuverlässige Technik

Bedienanlage mit Sperrhähnen und Pegelanzeigen (Quelle: NDR)lupe Bildunterschrift: Funktioniert seit über 90 Jahren einwandfrei: Der Steuerstand der Gatun-Schleuse. ]
Die Schleusen selbst werden von einem Steuerstand oberhalb der Schleusenkammern bedient: die Tore, die Pumpen für das Wasser – und das alles erstaunlicherweise im Handbetrieb. Chefingenieur Jorge Vásquez von der Kanalbehörde ist stolz auf diese Bedienanlage, auf die Armaturen. Denn es ist noch Technik von vorgestern, eingebaut 1913. Sie funktioniert aber immer noch tadellos. Sobald jedoch die neuen Schleusen fertig sind, hat sie ausgedient, dann wird auch hier alles nur noch per Computer geregelt und gesteuert.

Hoher Wasserverbrauch beim Schleusen
Die neuen Schleusenkammern werden um einiges größer sein, und sie bekommen seitlich angeordnete Staubecken. Die sind der eigentliche Clou. Denn darin soll künftig das Wasser, das zum Heben der Schiffe benötigt wird, beziehungsweise beim Absenken der Schiffe abfließt, größtenteils recycled werden.

Bisher gehen bei jeder Abwärtsschleusung etwa 200 Millionen Liter wertvollen Süßwassers des Gatun-Sees verloren – den Kanal hinunter ins Meer. Und bei jeder Aufwärtsschleusung gelangt immer auch eine riesige Menge salzigen Meerwassers nach oben in den Gatun-See.

Mit Hilfe der Staubecken und eines ausgeklügelten Pumpensystems sollen diese unerwünschten, und für die Umwelt schädlichen Mengen drastisch reduziert werden.

Jorge Vásquez von der Kanalbehörde weiß: Der Umgang mit den Wasser-Ressourcen entscheidet über den langfristigen Erfolg des Projekts. Denn der Gatun-Stausee ist nicht nur das Haupt-Wasserreservoir des Kanals, sondern auch der Trinkwasserspeicher der Nation. Schon jetzt wird es außerhalb der Regenzeit manchmal eng mit der Versorgung.

Eisenbahnlinie ist älter als der Kanal

Eisenbahnstrecke entlng der Straße (Bild: NDR)lupe Bildunterschrift: Ohne Eisenbahn gäbe es keinen Kanal. ]
Entlang des Kanals zwischen Pazifik und Atlantik gibt es eine Eisenbahnlinie: die Panama Canal Railway. Die Züge nehmen neuerdings auch Passagiere mit, transportieren aber hauptsächlich Container von schwer beladenen Superfrachtern, die sonst bei Niedrigwasser im Kanal aufsetzen würden.

Die Bahnstrecke war vor hundert Jahren die Voraussetzung, dass der Kanal überhaupt gebaut werden konnte. Sie transportierte Arbeiter, Baumaterial, Abraum – und dann auch die Leichen derer, die den harten, fast unmenschlichen Einsatz im Dschungel nicht überlebten. 25.000 Arbeiter starben damals, die meisten am Gelbfieber. Herbeigerufene Seuchenspezialisten aus aller Welt waren machtlos. Fast zynisch: Pathologische Institute vieler Universitäten weltweit meldeten Interesse an den Leichen an. Für die Baufirmen und die Regierung eine praktische Lösung. Es bedurfte keiner Massengräber mehr, die Kanal-Leichen wurden verschifft – luftdicht verpackt in Fässern, zum Wohle der Wissenschaft.

Die Zeit drängt für Wissenschaftler

Baugrube am Ufer des Panama-Kanals (Quelle: NDR)lupe Bildunterschrift: Die Baugruben für den neuen Panamakanal werden von Wissenschaftlern umgehend aufgesucht und untersucht. ]
Heute nutzen Wissenschaftler die Bauarbeiten am Kanal auf seriöse Weise. Wie vielerorts auf der Welt, wo Bagger unberührtes Erdreich ausheben, sind auch hier Archäologen und Paläontologen zur Stelle.

In Panama kommen sie von dem renommierten Smithsonian Tropical Research Institute. Sie suchen in den Baugruben und Erdhängen nach Spuren alter menschlicher Kulturen und nach Fossilien. Die liefern u.a. wertvolle Informationen über die vergangenen Lebensbedingungen in dieser Region.

Fatima Leite, eine Paläontologin aus Brasilien, hat kaum Zeit, arbeitet von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang:

«Es ist ein Wettrennen gegen die Zeit, denn der Platz wird ja für den Kanalausbau meist gleich geflutet. Die Ingenieure warten nicht auf uns. Trotzdem haben wir hier einzigartige Möglichkeiten, denn durch die Bauarbeiten werden Sedimente, die unter der Oberfläche liegen, freigelegt. Das sind riesige Flächen, Felsbetten, aus denen wir die Fossilien herausholen. Das kann alles sein: Wirbeltiere, Weichtiere, Pflanzen, Mikrofossilien oder Pollen.»

Mann und Frau tragen mit Geologenhammer Erdschichten ab (Quelle: NDR)lupe Bildunterschrift: Fatima Leite und ihr Kollege vom Smithsonian Tropical Research Institut sind rund um die Uhr mit Ausgrabungen beschäftigt. ]
Was sie und ihre Kollegen finden, ist meist viele Millionen Jahre alt. Eine Zeitreise im Bett des Panamakanals. Fatima Leite vergleicht das mit einem Puzzle: «Wir müssen uns aus sehr wenigen Stücken ein Bild machen. Hier kann eine Schildkröte oder – wovon alle träumen – sogar ein ganzer Dinosaurier liegen. Wir finden aber oft zunächst nur einen einzigen Knochen oder ein paar Zähne davon.“

Doch auch die helfen, die Geschichte dieses einzigartigen Teils der Erde aufzuhellen. Erst vor rund dreieinhalb Millionen Jahren entstand diese Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika. Sie ermöglichte fortan Wanderungen von Landtieren und Vögeln zwischen den Kontinenten. Und manche Funde geben jetzt Aufschluss über globale Klimabedingungen und -veränderungen damals und heute.

Autor: Andreas Lueg

Teil 2 der Dokumentation:
Neue Wasserstraßen im Urwald?

 

Literatur

Panamakanal –
Im Hinterhof der USA lauert China

Hamburger Abendblatt vom 24. April 2006

Geschichte des Kanals
NZZ-Folio von der Neuen Züricher Zeitung/
Archiv 1999

 

Dieser Text gibt den Fernsehbeitrag vom 12.08.2007 wieder. Eventuelle spätere Veränderungen des Sachverhaltes sind nicht berücksichtigt.

Agua del grifo, un negocio rentable

COMERCIO | El consumo anual se estima en unos nueve litros

Agua del grifo, un negocio con buena rentabilidad

Solo una empresa produce semanal unas 1, 200 cajas de agua embotellada.

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La actividad es realizada en el país por pequeñas, medianas y grandes empresas.

[ Foto: Alejandro Méndez / EPASA ]

Mileika Lasso

PANAMA AMERICA

LA MAYORÍA de las cerca de 13 marcas nacionales de agua embotellada que se consumen en el país utilizan la materia prima directamente del grifo, y solo una se extrae de un ojo de agua ubicado en Cerro Azul, Pacora, distrito de Panamá.

Para que en el país se pueda producir agua embotellada se debe contar con certificaciones estándares internacionales, como la ISO 9001.

No obstante, sólo la empresa Panama Spring, que comercializa la marca Panamá Blue, se encuentra certificada desde su inicios por los estándares internacionales de calidad ISO 9001 y la ISO 14001 para el medio ambiente.

La producción semanal de Panama Spring es de unas 1, 200 cajas de agua embotellada de 500 mililitros.

Pero esto no ha sido una limitante para que el país se encuentre exportando este producto en bajas cantidades a Estados Unidos, Centroamérica y el Caribe.

Se espera que la actividad exportadora se incremente antes de que culmine este año.

El precio promedio de un galón de agua embotellada es de 1.30 dólares, o sea, unos 70 centésimos más que la yarda cúbica del agua potable que sale del grifo.

Aunque en el país no existen cifras oficiales de las empresas, a nivel mundial se tiene que se venden 22 mil millones de dólares de agua embotellada, es decir, que se venden alrededor de 113 mil millones de litros del líquido.

CONSUMO
Cerca de la mitad del 59% del agua embotellada que se bebe en el mundo es agua purificada, y el restante 41% consume agua mineral o de manantial.

Vladimiro Lopera, gerente de Aqua Frizz, manifestó que «la actividad local ya es acaparada tanto por pequeñas, medianas y grandes empresas, ya que están atraídas por el alto consumo».

De acuerdo con un estudio del 2004 el consumo anual por persona de agua embotellada en Panamá se estima en unos nueve litros.

El consumo mundial se mantiene a un ritmo anual del 12% , a pesar de su elevado precio.

Boquete rechaza hidroeléctrica

FORO.El proyecto podría socavar la servidumbre del río caldera.

Ambientalistas chiricanos rechazan la hidroeléctrica

El alcalde Monolo Ruiz también emitió una resolución en contra de la obra hidroeléctrica. La empresa, Altos de Caldera, niega que pueda existir un impacto ecológico negativo.

ESPECIAL PARA LA PRENSA/Sandra A. Rivera

ASISTENCIA. En el foro participaron unas 200 personas, entre ambientalistas y el pueblo de Boquete.

Sandra A. Rivera
BOQUETE, Chiriquí

Los ambientalistas de Boquete se enfrentaron ayer con los representantes de la empresa Hidroecológica Altos de Caldera, que pretende construir una minihidroeléctrica en este sector.

Durante el foro que se realizó en el distrito de Boquete, en las instalaciones de la Feria Internacional de Las Flores y del Café, desde las 9:00 de la mañana cuando la empresa comenzó a explicar el proyecto, los ambientalistas y el pueblo de Boquete se disgustaron al escuchar, según ellos, las «mentiras» dichas por los responsables de la empresa, debido a que estos desconocen el lugar y la actuación del río cuando se provoca una crecida por las lluvias.

Todo estaba en calma, hasta que hablaron los ambientalistas, que no dejaban salir a los representantes de la empresa.

Los ánimos comenzaron a caldearse por espacio de media hora, luego se tranquilizaron y los representantes de la empresa escucharon los argumentos del pueblo y su negativa a este proyecto.

El presidente de la Asociación para la Conservación de la Biosfera, Ezequiel Miranda, manifestó que definitivamente la empresa Altos de Caldera desconoce el alto riesgo hacia la población y lo que provocaría la construcción de una hidroeléctrica en este sector, porque el agua para el consumo humano va a estar en peligro y «desafortunadamente quienes han propuesto el proyecto desconocen el peligro del río, además van a utilizar aguas de un área de protección», afirmó. Señaló que lo peor es que el proyecto va a socavar la servidumbre del río.

Dijo que poseen un estudio donde se indica que en el área en que se va a construir la obra hay una gran cantidad de aluviones volcánicos, que están cubiertos por una capa vegetal que no tiene seguridad ni estabilidad para ningún proyecto hidroeléctrico.

En el foro estuvieron presentes unas 200 personas, entre ambientalistas y pueblo de Boquete, incluyendo el alcalde, Manolo Ruiz, la representante de Los Naranjos, Gloria Sabín, y el de Bajo Boquete, Marcial Suárez.

El Consejo Municipal de Boquete emitió una resolución en contra del proyecto hidroeléctrico, lo mismo que el alcalde Ruiz .

Pese a todas las manifestaciones de oposición por parte de los ambientalistas, la empresa hidroeléctrica Altos de Caldera niega que pueda existir un impacto negativo ecológico dentro del área donde se va a construir la hidroeléctrica a un costo de 15 millones de dólares.

El asesor de agua y energía en el proyecto de minicentrales hidroeléctricas, Ricardo Musgo, explicó que esta es una minicentral hidroecológica, la cual va a tener una potencia instalada de 7.8 megavatios, y una potencia en firme de 5 megavatios.

Aseguró que el proyecto es hidroecológico, que es lo último que se desarrolla en Europa y va a ser implementado en Panamá con una debida tecnología.